Methode Schlaffhorst-Andersen
Ziel der Arbeit ist es, den Menschen wieder mit seinen Atemkräften
in Verbindung zu bringen, die persönliche Ausdruckskraft seiner
Stimme wiederherzustellen sowie seine Sprachkompetenz und Kommunikationsfähigkeit
zu entwickeln und zu stärken. Zu diesem Ziel führt die Methodik
der fünf Regenerationswege:
Kreisen – Schwingen -
Rhythmus – Atmen – Tönen
Die Methodik ermöglicht es, die Funktionsabläufe von Atem,
Stimme und Bewegung und deren Wechselbeziehungen zu erleben sowie
die Wechselwirkungen der physisch-neurologischen Funktionen und
des psychischen Gestimmtseins zu erkennen und für die Therapie nutzbar
zu machen.
Grundlage der Methode ist die empirische Forschungsarbeit von Clara
Schlaffhorst (1863-1945) und Hedwig Andersen (1866-1956). Sie entdeckten
die regenerierende, belebende Wechselwirkung von Atmung, Stimmgebung und
bestimmten elementaren Bewegungsformen auf den Organismus.
Analog dazu bietet sich das Bild des Menschen als sein eigenes "Instrument"
an:
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Das Ausrichten des Instruments (Haltung)
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Das Stimmen der Saiten (Stimmlippenspannung)
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Das Anschwingen der Saiten durch den Atembogen (Atemstütze)
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Die Aufnahme, Weiterleitung und Verstärkung der Schwingungen durch
den Korpus (Resonanz)
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Der Zugriff der Artikulation für Form und Gestalt (Aussprache und
Ausdruck)
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Der geistig-seelische Zugriff für Inhalt und Güte (Kommunikation)
In diesem Sinne arbeiten wir an der
Atmung
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Wiedererlangung des natürlichen Atemrhythmus'
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Wiederherstellung der kostoabdominalen Atmung
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Verbesserung des Atemflusses und der Atemspannung
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Anregung und Kräftigung der Atemmuskulatur
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Erlangen einer guten Atemfunktion auch unter psychischer und physischer
Belastung
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Streßbewältigung bei akuter Atemnot
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Regulierung des vegetativen Nervensystems
Stimme
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Wahrnehmung und Abbau von unökonomischen Phonationsgewohnheiten
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Tonusregulierung der Kehlmuskulatur
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Auffinden der persönlichen Indifferenzlage
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Erarbeitung des optimalen Stimmsitzes
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Erarbeitung eines eutonen Stimmeinsatzes
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Erweiterung der Resonanzen
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Verbesserung der Modulationsfähigkeit
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Verbesserung der Lautkraft
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Erarbeitung einer atemgetragenen Phonation
Sprache
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Tonusregulierung der Artikulationsmuskulatur
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Flexibilisierung des Artikulationsspiels
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Verbesserung von Sprechfluss und Sprechausdruck
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Erarbeitung eines reagiblen Sprechatems
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Erweiterung der linguistischen Kompetenz bei Kindern und Erwachsenen
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Verbesserung der Sprechmotivation
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Arbeit am gestalteten Sprechen
Bewegung
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Tonusregulierung der Halte- und Bewegungsmuskulatur
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Erarbeitung von atemrhythmischen und atemverbundenen Bewegungsabläufen
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Wiederherstellung einer eutonen Haltung
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Erlernen von ökonomischem Umgang mit Kraft